.....Und schwupps stand ich wieder beim FMH und es wurde gewechselt.
Nun der Sechser als Nakama intense mit G192 Automatik:
Was ich nicht gedacht hätte:
Die Lederausstattung wertet den Innenraum erheblich auf, und man (zumindestens ich) hat sofort ein "erhabenes" Raumgefühl.
Bisher bin ich ausschliesslich HS gefahren (mal abgesehen vom 450SEL Benz vor 25 Jahren, als ich das Cheffahrzeug mal für einen dringenden Einsatz erhielt).
Ein wenig vorsichtig die Kriechfähigkeit angetestet und los ging es.
Erster Eindruck:
Wo hat sich denn die Leistung versteckt?
Beim Anfahren Innerorts habe ich gefühlt "normal" bzw "so wie immer" das Gaspedal gedrückt und die Erwartungshaltung entsprach nicht ganz dem umgesetzten Vortrieb.
Sicherlich eilt das Getriebe beim Beschleunigen der Motordrehzahl hinterher, aber das Anfahrtmoment und auch die Beschleunigung war dem HS bei gleicher Gaspedalbedienung definitiv unterlegen.
Das dürfte teils meiner jungfräulichen Automatikerfahrung , aber auch dem prinzipbedingten Schlupf des Wandlers geschuldet gewesen sein.
Nach mehreren Stop&Go Versuchen verbuchte ich in der virtuellen Checkliste: bis ca 20km/h Anzug etwas unter Erwartung, ab dann aber ordentlich Schub bei zügigem Durchtreten des Pedals.
Nochmals der Blick zum Mitbewerb:
Als HS (DSG noch nicht probiert) empfand ich den 1.4 TSI selbst gegenüber dem G192 im "Ortsbetrieb" bis 50km/h spritziger.
ALLERDINGS: die Wandlerautomatik schiebt/drückt das Fahrzeug seehhr gleichmässig ohne Ruckeln / ohne Unterbrechung / sehr Souverän bis zur gewünschten Geschwindigkeit von 50km/h.
Der kleine TSI erwirkt auch eine hektischere Fahrweise (alles unter dem Aspekt Fahren innerorts)
Also wieder am Referenzpunkt den Verbrauch genullt und die Heimstrecke absolviert.
Am Ende Stand ein Verbrauch von 7.7l, ein guter Liter mehr als der G165 HS, imho in Anbetracht des Automatikverlustes und der grundsätzlich höheren, abrufbereiten Leistung ein sehr guter Differenzwert.
Jetzt ab auf die Autobahn, und sorry, die Sporttaste habe ich nicht genutzt, da ich sie eher selten einsetzen würde; mir ging es um das Alltagsverhalten.
Auf der Zufahrt wieder einen virtuellen Referenzpunkt mit 50km/h angefahren und Pedal durchgedrückt, sofort wurde Kickdown aktiv.
ich habe nicht darauf geachtet, wieviele Gänge runtergeschaltet wurden, allerdings entwickelte sich nach einer gefühlten 3/4 Sekunde ordentlich Druck im Sitz, und die 100km/h marke war deutlich früher als beim G165 bzw bei meinem alten Diesel erreicht.
Die Physik lässt sich eben nicht überlisten und 135PS < 165PS < 192 PS !
Das "Problem" ist dabei eher die Wahrnehmung.
Während mein kleiner Diesel ordentlich angestrengt wirkt und man dabei quasi fühlt dass er richtig arbeiten muss um zu beschleunigen,
generiert der G192 nur einen rauheren Motorsound (imho gewollt/designed?) um souverän nach vorne zu ziehen und sukkzessive immer mehr Druck "ohne Ende" aufzubauen.
Das führt auch schnell zu einem Erlebnis nach dem Motto "da kommt ja gar nicht so viel".
Achtet man aber auf einer bekannten Strecke darauf, wo welche Geschwindigkeitsmarken erreicht werden, wird sofort klar, wie die Mehrleistung auch umgesetzt wird.
Das ganze läuft beim G192 halt relativ unspektakulär ab.
Nächster Punkt der Checkliste dann wieder Elastizität:
ab 120 Pedal durchgetreten, kickdown ausgelöst.
Geräuschpegel / Motorsound steigt an ohne Laut zu werden.
Das Fahrzeug reagiert schnell und drückt nach vorne.
Anfangs etwas weniger, aber dann sukzessive immer mehr, und je schneller man wird, desto breiter wird das Grinsen.
IMHO LIEGT GERADE HIER DER WESENTLICHE UNTERSCHIED IN DER CHARAKTERISTIK ZUM G165.
Der G165 überzeugte mich grundsätzlich als solider Vernunftantrieb.
Die Leistung reicht mehr als aus um eine Familie vollgepackt von Hamburg nach Süditalien zu bringen.
Trotz Verzicht auf Zwangsbeatmung erreicht der Motor imho sehr geringe Verbrauchswerte.
Nach meiner Recherche ist dieser Motor bis auf ganz wenige Ausnahmen extrem robust, auch wenn man die Verkaufszahlen in Relation zieht, sieht das beim Mitbewerb nicht immer so aus.
Die 0,5l Sprit und etwas wenig Anzug nehme ich gerne für eine geringere Fehleranfälligkeit in Kauf.
Wenn man halt mal durchsprinten will, muss er gedreht werden.
Der G192 hingegen ist "der Souverän", nicht unbedingt spritzig, aber immer genug Mukkis im Ärmel um bei Bedarf unangestrengt eine gehörige Portion Schub zu erzeugen.
Ein in Verbindung mit der Automatik für mich persönlich und meinen Gewohnheiten ideales Konzept.
- imho geringer Mehrverbrauch
- entspanntes Fahren & Cruisen
- Immer mehr als genung Leistung, falls man sie braucht
- Sowohl Motor als auch Wandlerautomat scheinbar sehr robust da mechanisch "simplifiziert"
Tatsache ist jedenfalls, dass ich den G192 gar nicht auf den Radar hatte, sondern den erst durch den FMH unter die Nase gerieben bekam, als ich eine Probe/Vergleichsfahrt zwischen dem Mazda6 HS und Automat angefragt hatte.
Einen G165 als Automat konnte man nicht anbieten.
Mein Dilemma ist aktuell, dass Passat oder Superb eines der Haupentscheidungskriterien, die Ladelänge um ca 6 bzw 12 cm anführen.
Um auf das Preisniveau eines Mazda6 zu kommen muss allerdings erheblich an "Einrichtung", sprich Ausstattung eingespart werden.
Also nahezu keine Assi Systeme, nur Standard Innendekor / Stoffsitze etc...
Ausstattungsbereinigt würde ich bei Neukauf, nachverhandelt ca 6..8k unter VW / Skoda liegen.
Optisch sagt der Mazda am meisten zu.
Abzüge in der B-Note gibt es an den bekannten Punkten wie
- dünne / keine Klarlackierung an nicht einsehbaren Flächen
- b oder c Gimmicks wie Fehlen von "Bordsteinview/absenkbarer Spiegel"
- weniger Staufächer
- geringere, designbedingte Sicht nach hinten
Da ich i.d.Regel nur alle 8..10 Jahre das KFZ wechsel und nicht unbedingt der Profi Tester noch eine kleine Randbemerkung, wie es einem im richtigen Leben so geht:
Rein von Fotos und ersten Sitzproben favorisierte ich das Superb Cockpit.
Klar strukturiert, Linien die sich "durchziehen", das Auge entspannt sich,wenig Schalter die "Hallo" rufen, grosses Display etc...(Style mit Amundssen Navi).
Aus der Fahrerposition hat man ein sehr grosses Raumgefühl.
Das Passat Cockpit macht auf mich ebenfalls den Eindruck sehr Übersichtlich und klar strukturiert zu sein, jedoch fehlt mir ein "Aha" Erlebnis, es wirkt irgendwie sehr nüchtern (Highline Ausstattung).
Der Mazda glänzt einerseits durch schöne Verarbeitung, allerdings sind Bedienelemente etwas verstreut, das Design manchmal etwas verspielt, früher gab es mal den Ausdruck "Japan Barock".
Während der Probefahrt wechselte der Eindruck extrem, ich fühlte mich immer "integrierter", die Bedienung durch das Rotary Element der Mittelkonsole gefällt mir erheblich besser als ein Touchscreen UI, das etwas engere Raumgefühl führte sogar zu mehr "Behaglichkeit".
Im Endeffekt favorisiere ich jetzt sogar das Mazda Cockpit.
Und durch die optionale Lederausstattung wird der Innenraum nochmals aufgewertet.
So, genug getippt,
in den letzten 4 Monaten habe ich sehr viele Infos in diversen Foren aufgesaugt und nutzen können,
hoffe dieser Bericht nutzt nun anderen ein wenig, die sich in ähnlicher Situation befinden.
Es bleibt spannend,
Wenn's eine Entscheidung gibt werde ich sie hier mal reinposten, "egal wo es endet".
Grüße
strgaltdel