Fehlender/Verspäter Leistungseinsatz nach Turboladertausch

  • Hallo Leute,


    nachdem mir bei 80000km trotz guter Pflege, notorischem Warmfahren und Immer-Turbolader-abkühlen-lassen-nach-schneller-Fahrt auf der Autobahn der Turbolader um die Ohren geflogen ist, wurde mir von meinem Händler ein neuer Turbolader eingebaut.


    Seit dem habe ich das Problem, daß
    - die Leistung unter 2000U/min stark abgenommen hat
    - beim Beschleunigen von unter 2000U/min auf >3000U/min der Schub vom Turbolader erst etwa bei 2500U/min einsetzt (früher deutlich bei 2000U/min)
    - wenn ich bereits bei über 2500U/min bin und dann Vollgas gebe der Turboschub erst mit etwa 2s Verspätung einsetzt.


    Wenn der Turboschub dann erst mal da ist, ist die Leistung auch ok (so wie früher)


    Mein Händler hat so ziemlich alles mit einem Referenzwagen getauscht, was zu tauschen ist, AGR-Ventil, Steuergerät, Pneumatikventile, Luftmengenmesser, Ladedruckmesser, Einspritzdüsen, alles ohne Erfolg. Warum auch, schließlich haben diese Teile ja vor dem Laderschaden noch einwandfrei funktioniert und warum sollen diese zeitgleich mit dem Lader kaputt gehen.


    Daher gehe ich (und mein Händler mittlerweile auch) stark davon aus, daß der neue Lader nicht in Ordnung ist (obwohl der doch eigentlich vom Werk aus geprüft sein sollte).


    Frage: Was wird mit der Unterdruckdose am Lader über das Ladedrucksteuerungsventil gesteuert? Ein Blow-Off Ventil oder Ladeluft-Umleitschaufeln?


    Mit ist nämlich aufgefallen, daß sich das Gestänge von Unterdruckdose zum Lader nur sehr wenig bewegt, wenn ich das Ladedrucksteuerungsventil manuel bestrome. Ich gehe also davon aus, daß entweder das Blow-Off Ventil ständig offen steht oder die Leitschaufeln im Teillastbereich im falschen Winkel, so daß der Turbo erst mit Verspätung auf Touren kommt.


    Kann mir einer von Euch sagen, wie weit sich das Gestänge bei Euch bewegt (und wenn ja, ob zackig oder eher gemächlich)?. Zum Testen dürfte bei Euch Motor Ein- und Ausschalten reichen, da ja die Unterdruckdose im Leerlauf bereits mit Unterdruck versorgt wird.


    Und mich würde interessieren, ob man die Ladedruckregelung am Turbolader einfach reinigen/prüfen kann, ohne gleich den ganzen Turbo auszubauen.


    Vielen Dank und Gruß, Hermann

  • Hallo Hermann,
    ich weiß jetzt nicht, ob die beiden Turbo´s identisch sind, denn ich hab den Facelift mit 143 PS VTG Lader. Meiner ist auch bei 80000 km kaputt gegangen.
    Wenn es dir etwas nützt, kann ich dir meinen zur Verfügung stellen, dann können wir testen, wie die Regelungen bei verschiedenen Drehzahlen sind.
    Da ich am Sa vermutlich eh in Echterdingen sein werde, wäre es zu dir nur ein Katzensprung.
    Antwort bitte via PN.

  • Im M6 sind grundsätzlich VTG Lader verbaut.
    Wenn der Motor im Leerlauf läuft, sollte die Membrandose das Gestänge voll eingezogen haben. Das dürfte gut 1 Zentimeter sein. Zum Test mal den Unterdruckschlauch bei laufendem Motor von der Unterdruckdose abziehen. Das Gestänge muß sich zügig (!) in die Ruhelage bewegen. Und beim aufstecken zügig (!) eingezogen werden.

  • Hallo nochmals,


    erst mal Danke für die Antworten.


    MaverikX: Nett Dein Angebot, aber jetzt ists schon Sonntag, sollte öfter im Forum lesen :) Ist aber auch nicht so schlimm, ich kenne ja eigentlich die Charakteristik des Motors über die Drehzahl und da ist einfach ein Unterschied wie Tag und Nacht. Hatte auch zwischendurch schon einen anderen 6er 2.0 CD als Leihfahrzeug vom Händler und da ist, wenn ich über 2000 U/min Gas gebe, sofort Drehmoment da und die Leistung setzt wirklich schon kurz unter 2000 U/min ein...halt genauso, wie vor meinem Turboschaden.


    @DocSnyder: Die Stange der Membrandose ist im Leerlauf bei mir eingezogen. Wenn ich den Schlauch abziehe, schnellt sie zügig wieder in die Ruheposition. Nur wenn ich den Schauch wieder aufstecke, wird sie eher gemächlich eingezogen, braucht fast 1,5 - 2s, bis sie eingezogen ist. Das Gleiche zeigt sich übrigens auch, wenn ich die Leerlaufdrehzahl auf 2500U/min steigere,um die Unterdruckpumpe au Touren zu bringen. Das Unterdrucksystem ist allerdings dicht, wenn ich den Motor abstelle, bleibt der Unterdruck noch lange erhalten.


    Alles in allem sieht es echt so aus, als wenn der neue Turbolader (im speziellen die VTG) wirklich nicht in Ordnung ist. Ich denke, mein Händler wird nicht drum rum kommen, einen weiteren einzubauen. Momentan versucht er gerade noch, einen spezialisierten Außendienstmitarbeitern von Mazda zu bekommen, um diesen noch mal nach dem Motor schauen zu lassen bevor Turbo Nr.2, äähm 3 reinkommt :)


    Gruß und schönen Abend,
    Hermann

  • Als mein erster Turbo bei einem 626 Diesel kaputt ging, hat der Händler auch den Oxikat geprüft. Damals schmiss der Lader Öl. Vielleicht ist ja dieser Kat bei dir verstopft, deshalb die verzögerte Leistung. Lass das mal checken.

  • Moin Moin,


    es gibt Neuigkeiten zu meinem Thema:


    Vergangenen Donnerstag war ein Außendienstmitarbeiter von Mazda bei meinem Händler, der wohl den ganzen Tag nichts anderes zu tun hat, als sich deutschlandweit speziellen Problemfällen zu widmen, bei denen die Werkstätten nicht weiter kommen.


    Bei meinem 6'er war für ihn die Sache nach kurzer Zeit klar:
    "Das elektronischer Gaspedal liefert falsche Werte in Abhängigkeit des Fahrzeugzustands", soll heißen, ich bekomme ein neues Poti fürs Gaspedal.


    Meine Meinung: Völlig unlogische Diagnose, weil


    1. Die Leistung kommt ja nur verspätet und nicht gar nicht.


    2. Bei Vollgas läuft meine Karre wie vorher Tacho 210km/h, d.h. das Gaspedal erkennt auf jeden Fall Vollgas. => Dann sollte der Beschleunigungsvorgang zumindesst bei Vollgas so sein wie vorher, ist er aber nicht.


    3. Wenn ich Gas gebe rußt es stark hinten raus. War vor dem Laderschaden auch nicht. Das Rußen hat wohl wenig mit falschen Gaspedalwerten zu zun.


    4. Das Gaspedal meldet seine Stellung über ein pulsweitenmoduliertes Signal an die PCM. Völlig unabhängig von irgendeinem Fahrzeugzustand (Geschwindigkeit, Drehzahl usw.). Ich habe mehrere Jahre in einer Firma gearbeitet, die u.a. elektronische Gaspedale herstellt. Es sind 'dumme' Sensoren, die nur die Pedalstellung an die PCM schicken.


    Übermorgen soll der Einbau erfolgen. Habe eigentlich keine Hoffnung, daß es daran liegen könnte.
    Eines weiß ich aber genau: Ich habe meine Zweifel an der Diagnose bereits meinem Händler mitgeteilt. Sollte es nicht an dem Gaspedal gelegen haben, werde ich den Austausch definitiv nicht zahlen.
    Werde Euch über den Erfolg der Maßnahme berichten.... 8)


    Also bis dann, Hermann

  • Moin Moin,


    für alle, die es interessiert, hier der Fortgang der Geschichte:


    Das Gaspedal war es natürlich nicht, wie schon vermutet, und auch der Geschäftsführer meines Händlers mußte nach der gemeinsamen Probefahrt zugeben, daß die Karre alles andere als so läuft, wie sie sollte.


    Der vermeintliche Experte von Mazda wurde dann kurzerhand nochmals telefonisch kontatktiert. Er sagte dann, mein Händler sollte den Ladedruck, der beim Gasgeben aufgebaut wird, mal während der Fahrt messen.


    Ääähhh, wie bitte? :8o: Ich dachte, daß wäre längst geschehen! Das ist doch normalerweise das Erste, was man bei den vorliegenden Symptomen macht, oder? Oder haben die den Ladedruck im Stand gemessen?? 8)


    Wie auch immer, mein Händler hat dann festgestellt, daß der Ladedruck beim Gasgeben nur mit erheblicher Verzögerung aufgebaut wird. Ach, was.... ! :wall: Also wurde gleich der nächste Turbo bestellt. Und siehe da, jetzt geht er wieder so zur Sache, wie er soll.


    Das Ganze war auch nachollziehbar: Das Gestänge der VTG Unterduckdose vom ersten neuen Turbolader war so schwergängig, daß der optimale Anstellwinkel zum einen nicht ganz und zum anderen nur verzögert erreicht werden konnte. Und das bei einem neuen, vom Werk geprüften Ersatzteil, Prost Mahlzeit. :neutral:


    Gruß, Hermann

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