OBD-2 Bus

  • Hi,

    ich habe einen der ersten Mazda6 (Diesel 121 PS) aus dem Jahr 2002 und möchte gerne per OBD2 Daten protokollieren und diese später in meinem Carputer visualisieren.
    Nach etlichen Recherchen im Internet habe ich festgestellt, dass Diesel erst ab 2003 die OBD2 über CAN-Bus anbieten dürfen. D.h. mein Auto sollte noch über das herkömmliche Mazda Diagnoseprotokoll ansprechbar sein, und das ist ISO9141-2. Nach der Belegung des OBD2-Steckers kann auch nur ISO oder CAN möglich sein. Deshalb hab ich mir ein ISO-Interface besorgt, doch leider kann dieses den OBD2-Bus nicht initialisieren. Messungen zufolge liegt sowohl bei den beiden CAN-Pins und der ISO-K-Line Spannung an, sollten also beschaltet sein.
    Leider kann ich das Interface mangels Testauto nicht an einem mit Sicherheit ISO-unterstützenden OBD2-Bus testen.
    Wer hat hiermit schon Erfahrungen gemacht?


  • Cyrax77
    Schau mal direkt beim Lenkrad unter das Armaturenbrett. Dort ist der Stecker befestigt.

    Zitat:
    soviel mir bekannt ist, haben alle Mazda6 bereits dieses neue BUS-System.
    Auch ein Grund warum es nicht so einfach ist hier mal schnell spannungstechnisch zu experementieren.
    Alf


    Ich hätte auch gedacht, dass alle Mazda6 das gleiche Diagnosesystem haben, aber:
    Den CAN-Bus als Diagnose-Schnittstelle haben bei Mazda laut mehreren Internet-Quellen erst die Fahrzeuge ab Baujahr 2003. Vorher haben alle reinen Mazda-Fahrzeuge ISO9141 und die Kooperationen mit Ford (u.a.626,Tribute,Mazda2 bis Mitte 2004)PWM J1850. Dies hat mir auch meine Werkstatt bestätigt.
    Das muss ich erst mal so glauben.
    'mal schnell spannungstechnisch experimentieren' konnte man auch vorher nicht, da auch die anderen Protokolle Busprotokolle sind, bei denen man i.d.R. einen Mikroprozessor benötigt um an der Buskommunikation teilnehmen zu können. Messen konnte man da auch nix.
    Der einzige Unterschied für den Anwender ist, dass es für die drei 'alten' Protokolle genug billige Hobby-Interfaces gibt, mit denen man leicht experimentieren kann. CAN-Interfaces sind mangels Masse wesentlich teurer.
    Aber ich gebe dir natürlich recht, dass das CAN-Prokoll aufwendiger und empfindlicher ist, was Interfaces angeht.
    Eigentlich ist es mir ja egal, ob mein Auto nun ISO oder CAN unterstützt. Ich möchte nur definitiv wissen welches von beiden.
    In den Werkstatthandbüchern steht sowas nicht drin, da hier immer nur die Rede vom WDS(Werkstattdiagnosesystem ??) ist. Die stecken das halt einfach an, über das Protokoll müssen sie sich keine Sorgen machen, der kann eben alle.

    ... und die japanischen Atenza-Seiten kann ich immer so schlecht lesen...
    Ein Nachteil, wenn man ein asiatisches Auto hat...

  • @Icaris

    Mir ist zwar nicht so richtig klar, was du mit den Daten anfangen willst, aber ich kann dir sagen, daß Mazda mit Einführung des M6 das Can-Bus-System zur OBD verwendet !
    Ich besitze ein Werkstatthandbuch (CD-Rom Ausg. 7/2002) und dort steht es so drin. Kein Wort von ISO o.ä. !

  • Hallo Joboner,

    das Werkstatthandbuch hab ich auch, allerdings hab ich da nichts gefunden, was auf das OBD-Protokoll schliessen lässt.
    Sicherlich steht da viel vom CAN-Bus drin, aber das heißt nicht, dass auch die Diagnose über CAN-Bus erfolgt! Den CAN-Bus haben fast alle Autos um die Sensoren und Aktuoren und die Steuergeräte miteinander zu verbinden.Er stammt von Bosch und ist bereits aus den Anfängen der 70er. Dabei hat jedes Auto sogar mehrere Busnetze. Z.B. ein HighSpeed-Bus (500kbs) für die Motorelektronik. Die Audioanlage samt Zubehör im Mazda6 hat ihren eigenen Bus (höchstwahrscheinlich Low-Speed). Vorteil ist, wenn in einem weniger wichtigen Bus mal ein Defekt vorliegt, hat das keine Auswirkungen auf die Motorelektronik. Und trotzdem kann alles miteinander kommunizieren.
    Die Diagnoseschnittstelle hingegen ist im Prinzip die Verbindung zur Aussenwelt und wurde daher früher durch andere einfachere Protokolle angesteuert.
    Bei VW z.B. ist es ebenso immer ISO9141, obwohl intern alles über CAN läuft. Nach den neuen OBD-2 Normen (EOBD in der EU) müssen bis 2008 alle Neufahrzeuge die OBD über CAN anbieten.

    Nun zum Thema was will ich mit den Daten:
    Über die OBD-Schnittstelle kann man z.B. den Fehlerspeicher auslesen und zurücksetzen. Das macht die Werkstatt auch immer zuerst. Somit kann man sich evtl. schon manchen Gang dorthin sparen und man weiss vorher schon was defekt ist und hat so bessere Kontrollmöglichkeiten (Heutzutage wird einem ja viel erzählt).
    Dann kann man sich in Echtzeit die Daten der Motorelektronik abfragen, also z.B. einfache Sachen wie Drehzahl,Geschwindigkeit und Kühlwassertemp.,aber auch spezifischere Daten wie Kraftstoffdruck, Gaspedalstellung , Drosselklappenstellung,Einlaßlufttemperatur,Ladedruck,Lastwert, Gemischverhältnis, Kat.-temp., Lambdawerte...
    Damit kann man sich nicht nur ein detailliertes Bild vom Ablauf im Motor machen, sondern auch Optimierungspotential ermitteln.
    Z.B. gibt es den Umbau des Luftfilterkastens zur 'Fresh-Air-Intake'. Mittels OBD2 kann man nun prüfen, wie sich die Temperatur der Einlaßluft tatsächlich verändert, also ob es effektiv einen Nutzen hat. Auch Veränderungen am Ladeluftkühler zur Erhöhung des Staudrucks kann man so besser einschätzen.
    Letztenendes ist es das gleiche, das die Werktstatt macht, wenn sie eine Probefahrt mit dem Diagnosegerät unternimmt, um bestimmte Werte während der Fahrt zu protokollieren (siehe dazu auch der Thread 'Gasannahme beim CD136' unter 'Motorisierung').

    Auch Beschleunigungs- oder Elastizitätsmessungen sind damit leicht möglich, da man mittels Geschwindigkeitssignal die Zeiten automatisiert präzise messen kann.

    Wie du siehst, Anwendungen gibts genug dafür, wenn man Interesse daran hat.
    Wenn man sein Auto nur hat um von A nach B zu kommen oder dem optischen Tuningzwang (ich hör schon die Aufschreie [Blockierte Grafik: http://images.rapidforum.com/designs/vfb/images/smilies/wink.gif] )verfallen ist, braucht man´s sicher nicht.

    Ciao,
    Icaris

  • Zitat:
    Icaris schrieb am 13.10.2004 10:00
    Wie du siehst, Anwendungen gibts genug dafür, wenn man Interesse daran hat...



    Stimmt ! Und die Zeit dafür muss man auch irgendwo her nehmen !
    Mir scheint, dein Auto ist dein "Ein und Alles" ?
    Oder hat es irgendwas mit deiner Tätigkeit zu tun ?
    Na, wie auch immer.
    Glaube aber nicht, dass du noch tiefergreifende Informationen als die des WHB's bekommen wirst !

  • Zitat:
    Joboner schrieb am 13.10.2004 12:41
    Stimmt ! Und die Zeit dafür muss man auch irgendwo her nehmen !
    Mir scheint, dein Auto ist dein "Ein und Alles" ?


    Falsch, ich beschäftige mich damit, da es mich interessiert. Jedoch hab ich leider nicht oft die Zeit dazu. Die vorhandene jedoch nutze ich effektiv um hier vorwärtszukommen. Andere schauen abends Fernsehen, ich programmiere eben an meinem Navi und mache mich in Elektronik fit. Dazu ist es eben nützlich wenn man einen konkreten Anwendungsfall hat.
    Zeit dazu hab ich allerdings nicht jeden Abend sondern eher selten. Da passiert schon mal ein paar Wochen lang überhaupt nichts.
    Das entscheidende dabei ist, dass man ein Ziel verfolgt. Dann klappts auch mit wenig Zeit.

  • Um dieses uralte Thema mal wieder aufzugreifen: hat mittlerweile jemand Erfahrungen mit der Diagnoseschnittstelle gesammelt?

    Ein Gerät zum Behandeln des Fehlerspeichers gibt es ja mittlerweile bei [ebay] . Mir hat es allerdings mehr [dieses Tool] angetan. Ich muss mir jetzt nur noch ein Stück Schnittstelle basteln, [so was hier] zum Beispiel.

    Der tiefere Sinn (neben diversen Einstell- und Optimierungsmöglichkeiten): beim Passat meines Kollegen leuchtete die ABS-Kontrolle permanent. Die Werkstatt: Steuergerät defekt. Darauf hin haben wir eine Diagnose mit [einem Tool speziell für VW] durchgeführt, Ergebnis: ein Drehzahlsensor gab kein Signal mehr ab, er kostet einen Bruchteil des Steuergerätes...

    Während der Garantie ist das ja soweit egal, aber es gibt auch eine Zeit danach

  • @ Color25H

    Damit liegst du genau richtig - kostet allerdings nicht ganz wenig.

    Wenn mich nicht alles täuscht hat User "Ottmar" das Ding in seinem 6er und macht damit allerhand Spielerein. Leider hat mein PN-Archiv den Nachrichtenwechsel diesbezüglich mit ihm (...wenn er es war...) schon gelöscht.

    Hab aber auch vor - wenn ich denn endlich mal nen Laptop habe - per ODB2-Schnittstelle den 6er anzuzapfen.

    MfG
    GrafZahl666

  • GrafZahl666:

    Die Software in deinem Link ähnelt meinem ScanTool, aber ich nutze lieber eine Version für den Pocket-PC, den habe ich sowieso immer dabei. Der Schnittstellenadapter sollte im Eigenbau eigentlich auch unproblematisch sein, so dass ich deutlich unter die Preise in deinem Link komme.

    Was noch fehlt: für Audi/VW gibt es hilfreiche Tabellen mit Codes und Signalen, wenn ich so was für de Mazda hätte...

  • Hallo Zusammen,

    habe den Thread leider erst jetzt gelesen. Icaris ich würde gern wissen mit welcher Software du auf den Can Bus gehen willst (selbstprogrammiert?!). Ich bin zwar kein CAN Experte jedoch habe ich sagen wir mal Zugriff auf diverse CAN Karten /Low/Highspeed/SW usw. Grundsätzlich würde mich sowas ja auch mal interessieren, vorallem das auslesen des Fehlerspeichers.

    Gruss Xris

  • Hallo,

    hab' mich auch mal ein wenig mit dem Auslesen der Daten über die OBD-Schnittstelle
    beschäftigt. Einen Adapter der über das ISO-9141 Protokoll hab' ich hier liegen,
    mit dem geht es aber leider nicht.

    Denke es wird bereits das CAN-Protokoll eingesetzt.
    Im Internet wird häufig behauptet es wäre das ISO-9141 Protokoll bis
    Bj. 2003, dies bezieht sich aber auf die US-Wagen (kamen dort auch erst 2003 auf den Markt).

    Deswegen würde ich auch schlussfolgern, dass im 6er von Anfang an das CAN-Protokoll
    über OBD genutzt wird.

    Ist aber nur eine Vermutung, denn mit mit ISO-9141 lässt sich der Datenbus nicht
    initialisieren.

    Naja, wie auch immer....würde auch gerne wissen (nicht nur vermuten) welches Protokoll verwendet wird. Das Werkstatthandbuch gibt da wirklich nichts her.


    Gruß,

    Greg

  • GrafZahl666

    Danke für den Hinweis. Der Link war mir ja auch nicht entgangen, nur hatte
    dieser nicht wirklich geklärt welches Protokoll verwendet wird.
    Das angebotene Diagnosegerät beherrscht ja gleich mehrere Protokolle.


    @Color 25h

    Schön, dann bestätigt sich ja meine Vermutung.
    Danke für die Links.


    Kennt denn jemand vielleicht ein günstigeres Gerät, das nur
    das CAN-Protokoll unterstützt.
    300€ sind dann ja doch etwas happig


    Gruß,

    Greg

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