Bremse schleift - trotz neuem Sattel

  • Hallo zusammen,


    wir haben ein kleines Problemchen mit unserem 6er. Die rechte, hintere Bremse hat etwas leicht gesteckt bzw. geschliffen.
    1. Versuch: alles sauber reinigen und gangbar machen. Hat leider nur 2 Wochen gehalten. Also 2. Versuch und nicht lange rumgedoktort: einen nagelneuen Bremssattel geholt, gleich neue Beläge dazu und eingebaut. Ergebnis: schleift nach 1 Woche schon wieder. Zwar nicht so stark wie vorher, wird auch "nur" warm und noch nicht heiss, aber das Problem ist definitiv wieder da.


    Frage nun an die alten Hasen: was kanns denn da haben? Handbremse scheint aufzumachen, weil die Feder am neuen Sattel geht wieder ganz zurück in die Ausgangsposition. Hat noch jemand eine Idee? ?(
    Schon mal Danke!

  • "Warm" ist ein dehnbarer Begriff. Aber sicher wird eine Bremse bei Betätigung auch warm.


    Wenn aber was nicht stimmt würde ich mal den Sattelträger unter die Lupe nehmen. Wurde der auch getauscht?
    Mir sind je nach Bauart/Hersteller und nach extremen Hitzebelastungen auch schon verzogene Sattelträger untergekommen.
    Wie leicht haben sich die Beläge einsetzen bzw darin bewegen lassen?
    Ich persönlich arbeite auch bei neuen Belägen nach, wenn ich den Eindruck habe dass die nicht perfekt laufen.
    Man muss sich vor Augen halten dass die Trägerplatten gestanzt sind, da kann es durchaus sein dass man einen Grat hat der dann blockiert.

  • Danke für Eure Antworten! :)


    Also, es wurden beim Satteltausch auch neue Führungsbolzen von QuickBrake samt Manschetten verbaut und alles natürlich geschmiert. War auch alles gängig und es hat nirgends geschliffen.
    Den Belaghalter selbst haben wir nicht getauscht, die Klötze gingen eingentlich so rein wie immer.


    Bis eben die Tage. Nun haben wir das ganze nochmal genau angesehen um den Fehler zu finden. Was wir nun wissen ist:


    Handbremse festziehen -> Rad ist fest.
    Handbremse lösen -> Rad schleift. Nachgeschaut: die runde Feder zieht den kleinen Hebel der Bremsseil-Halterung aber bis zum Anschlag wieder zurück, sprich: die Handbremse ist am Sattel definitiv zu 100 % gelöst. Trotzdem schleifts, bzw. lässt sich das Rad vielleicht 10 cm antauchen, dann steckts und ist nicht freigängig.
    Nimmt man nun den Sattel in die Hände und wackelt bzw. schiebt ein wenig hin und her -> Rad ist frei und lässt sich drehen. 8|


    Mir gehen ehrlich gesagt etwas die Ideen und die Nerven aus. Hat der neue Sattel einen Hau weg, brauch ich echt nen neuen Belaghalter, oder wie könnt ich da noch auf den Fehler draufkommen? Scheint ja "nur" um den berühmten Millimeter zu gehen.

  • Ich denke auch, dass jetzt die Beläge in den Führungen klemmen.
    Also Beläge ausbauen und im Bereich der Führungen die Trägerplatte "entgraten" bzw. die Kanten brechen mit einer Feile.
    Dann mit Kupferpaste einstreichen und wieder einbauen.

    Meine Fahrzeuge:
    - Mazda 6 MPS, Bj. 2006 [seit 2011]
    - Mazda 6 GG 2,3i GT, Bj. 2002 [2007-2011]
    - Mazda Xedos 6 2,0i V6, Bj. 1998 [seit 2016]
    - Mazda Xedos 9 2,5i V6 Blau, Bj. 1998 [2014-2018]
    - Mazda Xedos 9 2,5i V6 Grün, Bj. 2000 [seit 2019]
    - Mazda Xedos 9 2,5i V6 FL, Bj. 2002 [seit 2017]
    - Mazda 626 GE 4WD, Bj. 1994 [seit 2019]
    - Mazda 929 HC 3,0 V6, Bj. 1989 [seit 2021]
    - Mazda RX-7 SA, Bj. 1981 [seit 1981]
    - Lexus LS 430, Bj. 2005 [seit 2019]

  • Also ich habe gestern Abend nochmal alles zerlegt um nachzusehen. Die Beläge sind nicht verklemmt, im Gegenteil. Haben sogar nen Hauch von Spiel im Halter. Die kleinen Bleche im Halter für die Nasen der Beläge sind auch neu, da beim neuen Bremssattel mit dabei. Sattel schwimmt wunderbar, Handbremse ist komplett gelöst. Ist mir schleierhaft, was ich hier übersehe.


    Bin dann heute morgen in die freie Werkstatt und habe darum gebeten sich das anzusehen. Der Meister hatte auch gleich Zeit und hat ebenfalls alles nochmal in seine Einzelteile zerlegt. Bolzen raus, Beläge runter, alles inspiziert, gereinigt, neu gefettet, Kolben komplett zurückgestellt (wobei der so leicht geht, dass man ihn ohne Werkzeug mit den Fingern zurückdrehen kann), alles wieder montiert und zusammengebaut.
    Ergebnis: nix schleift. Auto von der Bühne runter, kleine Probefahrt, Auto wieder rauf. Und siehe da: -> Bremse schleift. Alle Gesichter so lang, wie die Ohren vom Osterhasen. ;(


    Tja, nun herrscht allgemeine Ratlosigkeit. Weils halt vom mechanischen anscheinend nur um den letzten Milimeter geht. Es ist ja nicht so, dass es knallhart feststeckt. Aber frei drehen tut das Rad halt nicht, dafür ist der Widerstand zu groß.
    Und was wir nun noch tauschen sollten, das weiß ehrlich gesagt auch niemand. Weil irgendwie gehts nun in Richtung Wahrsagerei á la: könnte, wäre, hätte, vielleicht......


    Hat noch jemand eine konkrete Idee?

  • Was heißt denn nun "schleifen" bzw. wie lange dreht sich das Rad allein weiter wenn man es mit beiden Armen kraftvoll dreht?
    Es ist normal dass die Bremsbeläge nicht vollflächig soweit zurück gehen dass man beim Drehen des Rades nichts mehr hört.
    Auch dann nicht wenn wie bei Mazda die Beläge zusätzlich noch mit Spreizfedern versehen werden.
    Wenn hier von einem Meister die Rede ist dürfte das aber auch außer Frage stehen.
    Da geht's nicht um den letzten Millimeter sondern vielleicht überhaupt um einen knappen Millimeter.
    Wenn zwischen Belägen oder Scheibe viel Spiel wäre dann würde ja auch das Bremspedal erstmal ein gutes Stück Leerweg haben.


    Aus meiner Sicht hört sich die Beschreibung nach einer funktionierenden Bremse an.
    Alles was denn fest sein könnte wird ausdrücklich als freigängig beschrieben.
    Mir fällt daher nur noch die Frage ein wie der Vergleich zur anderen Seite aussieht?

  • Danke für deine Antwort.
    Ich versteh schon dass es normal ist, ein Schleifgeräusch zu hören. Das haben wir auch bei anderen Autos gehabt und ist bekanntermaßen normal. Keine Frage.


    Aber wenn sogar der Meister selbst sagt, dass es nicht normal ist und zuviel Widerstand vorhanden ist, der das Rad abbremst, oder ev. zuviel Druck da ist, um die Bremse auch noch den letzten Ticken zu lösen, dann scheinen wir schon etwas zu suchen, was auch wirklich vorhanden ist.


    Was den Vergleich mit der anderen Seite angeht, haben wir natürlich auch genau das unter die Lupe genommen: das Rad macht zwar auch die erwähnten Schleifgeräusche, dreht aber problemlos eine volle Umdrehung, wenn man mit genug Schwung antaucht.
    Auf der Problemseite dreht es vielleicht eine Viertelumdrehung, das bleibts stehen.


    Gleiches gilt für die Temperaturen: Problemseite ist die Bremsscheibe schweineheiß und nicht zu berühren und der Sattel sehr gut warm.
    Auf der anderen Seite ist die Bremsscheibe warm und der Sattel eiskalt!

  • Mir kommt das nicht plausibel vor...
    Du hast gesagt nach Demontage, sorgfältiger Kontrolle und erneuter Montage - aber vor der Probefahrt - drehte sich das Rad ohne zu schleifen.
    Wurde da im Stehen der Motor gestartet und auf die Bremse getreten sodass die Beläge bereits einmal fest an die Scheibe gedrückt wurden?
    Habt ihr die Handbremse vor der Probefahrt auch schon mal angezogen und gelöst?


    Wenn sich der Kolben von Hand zurückdrehen lässt und Beläge sowie Bolzen freigängig sind bleibt nichts mehr übrig.
    Klingt jetzt wie der Griff nach dem Strohhalm, aber ist das Radlager auf der fraglichen Seite sicher in Ordnung?
    Vielleicht gibt es ja dort einen schleichenden Defekt, der sich durch das Fahren bzw. die Wärmeentwicklung verstärkt?
    Evtl. könnte man die Räder testweise ohne montierten Bremssattel anschrauben und auch hier links/rechts vergleichen.


  • Auf der Problemseite dreht es vielleicht eine Viertelumdrehung, das bleibts stehen.


    Gleiches gilt für die Temperaturen: Problemseite ist die Bremsscheibe schweineheiß und nicht zu berühren und der Sattel sehr gut warm.
    Auf der anderen Seite ist die Bremsscheibe warm und der Sattel eiskalt!

    Das ist jetzt natürlich ein großes Problem, da bleibt nur den Bremssattel gegen von einen anderen Hersteller den wieder Tauschen.

  • Warum läßt ihr hier das Handbremsseil ausser acht?
    Hatte das gleiche problem...sprich Bremse im Fahrbetrieb nicht 100% lose.
    Auf der Bühne alles in Butter...jedoch sowie das Rad wieder Fahrbahnkontakt hat....zog das klemmende Handbremsseil die Bremse minimal an.
    Neues Handbremsseil verbaut...und nie wieder Probleme.
    Hab nen 2007er. Das Seil rostete munter in der Seilhülle....somit war es leicht Schwergängig.
    Mfg Ralf

  • Sie hat doch gesagt der Hebel am Sattel geht komplett auf Anschlag zurück. Damit scheidet das Handbremsseil aus.
    Edit: Ach so du meinst durch das Einfedern spannt es noch und würde genau dort womoglich blockieren.
    Dann müssen wir fragen wie genau das überprüft wurde. Dazu haben wir noch keine Angaben.

  • Hebel am Sattel geht komplett auf Anschlag zurück. Damit scheidet das Handbremsseil aus.


    Genau genug gelesen??


    Auf der Bühne alles in Butter...jedoch sowie das Rad wieder Fahrbahnkontakt hat....zog das klemmende Handbremsseil die Bremse minimal an.

    Meine Fahrzeuge:
    - Mazda 6 MPS, Bj. 2006 [seit 2011]
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    - Mazda 929 HC 3,0 V6, Bj. 1989 [seit 2021]
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    - Lexus LS 430, Bj. 2005 [seit 2019]

  • Geht doch mal anders an das Problem ran. Was ist für die Rückstellung vom Kolben verantwortlich?
    Der Dichtring. Was wenn hier ein Montageproblem vorliegt?


    Michael

  • Worauf willst du hinaus? Der Sattel ist ja neu gekauft worden.
    Ich gehe davon aus dass beim Kolben nichts geöffnet wurde.
    Die Rückstellung funktioniert ja offenbar auch leichtgängig.


    Ich halte den Tipp von Schnapadeus für sehr vielversprechend.
    Wobei ich sagen muss, dass ich die Rückstellung immer kontrolliere wenn das Auto auf den Rädern steht. Insofern erschien mir das auf Anhieb unlogisch.
    Sollte aber nur auf der Bühne mit ausgefederten Rädern geprüft worden sein wäre ein defektes Handbremsseil in der Tat sehr gut möglich.

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