Bremsen/Bremsscheiben beim Facelift?

  • Meine Scheiben sind das letzte Mal nicht abgeschliffen worden. Mein Problem scheint aber auch ein wenig anders zu sein; Beim Bremsen selber habe ich kaum Vibrationen im Lenkrad - allerdings unterschiedlich starke Bremswirkung.

    Schwer zu beschreiben: Wenn man vor einer Ampel zum Stillstand bremst, dann fühlt es sich im Wagen an, als ob die Klötze die Scheibe immer nur an einem Punkt berühren würden.

    Vielleicht eindeutiger: Wie bei einem alten Fahrrad-Dynamo, wenn das Rad eine Acht hat und die Lauffläche des Dynamos nur an einem Punkt den Mantel berührt. (*Ratsch* - nix - *Ratsch* - nix, ...)

  • Hi!

    Also: Die Bremsscheiben aus dem Zubehör dich ich bisher probiert habe sind bisher alle zum Rubbeln gekommen... ...Es liegt definitiv an der Bauform, Scheibenstärke....

    @rtv:

    Bei meinem alten 2,3er TOP hatte ich dieses Problem auch... ...man merkte beim hinbremsen an eine Ampel einen Wechsel der Bremskraft... dies kommt aber glaube ich eher von den heißen und kalten stellen, da der Bremsbelag auf den heißen flächen weniger grip hat als auf den kühleren Stellen!


    gruß,

    Ottmar

  • Hallo und Morgen!!!
    Ich empfehle bremsscheiben von Bosch in Verbindung mit Belägen von Japan Parts bzw. NK.
    Für den Dickeren Geldbeutel die Brembo-Hochkohlscheiben mit den vorgenannten Blägen. Somit dürften die Probleme sich in luft auflösen.
    Gruß

  • Hallo,

    hmm, ein Wechsel der Bremskraft aufgrund Themperaturunterschieden kann ich mir schwer vorstellen. Eine Bremsscheibe erwärmt sich eigentlich sehr gleichmässig (betrachtet man diese Sektorweise).
    Ein schwankende Bremskraft wird ihre Ursache eher meistens in einem thermischen Verzug der Bremsscheibe finden...
    Wenn Fahrzeuge lange stehen passiert es auch schon mal, daß an der Stelle wo die Beläge an der Scheibe anliegen die Scheibe etwas stärker korrodiert. Daraus kann eine ungleichmässige Abnutzung der Scheibe resultieren - dann rubbelt es auch.

    Weitere Ursache für Bremsrubbeln können auch durch Überhitzung verglaste Bremsbeläge sein.

    Könnte auch sein, daß die Bremsbeläge aufgrund mangelhafter Fertigungstolranzen im Bremssattel verkippen und desshalb Stellenweise verglasen - das währe dann nicht so schön...

    Gruß
    dos

  • Hallo zusammen,

    hat ein wenig gedauert, aber mir ist die Festplatte am Rechner abgenippelt.
    Hat ein wenig gedauert bis alles wieder so funktionierte wie es sein soll.
    ( by the way: Baut Mazda eigentlich auch Festplatten???? , die Symptome
    sind ja ähnlich )
    Also, die Bremsscheiben habe ich hier am Ort bei einem Zubehörhändler
    gekauft. Lieferant: Nipparts
    Mehr kann ich leider nicht helfen. Und bis jetzt bin ich wirklich zufrieden
    mit den Scheiben.
    Ich hoffe es bleibt so.

    Servus,

    Geronimo

  • Ersma Danke an geronimo und Pepsi, falls bei mir die Rubbelei schlimmer wird, hat man zumindest ersma ne Alternative, die vielleicht auch der Händler mit übernimmt. Brembo muß man selber blechen. ABEs zu den günstigen Scheiben gibt es wahrscheinlich aber nicht, oder?

    So, nun will auch ich noch mal meinen Senf zu den Ursachen der Rubbelei abgeben. Bin gelernter und ausübender Metaller und bilde mir ein, das ganze auch noch mal erklären zu können

    Die org. Bremsscheiben sind wie hier auch gesagt wurde, von minderer Qualität und zu klein konstruiert/dimensoniert, weil der geringe Anteil des deutschen Marktes anscheinend von Mazda vernachlässigbar ist. Nur hier in Deutschland kann man so schnell fahren, daß die Scheiben richtig heiß werden und sich dann auch verziehen können.

    Wenn die Scheiben heiß werden, z.B. durch ein Vollbremsung (ob ABS einsetzt oder nicht is völlig Schnuppe) aus hoher Geschwindigkeit entsteht Wärmeausdehnung (thermische Verformung) ohne gute Kühlung an den Scheiben und Klötzen. Dabei können sich die Scheiben ungleichmäßig ausdehnen und beim Erkalten so erstarren, daß sie verformt bleiben. Dies passiert bei "unberuhigtem" Metall. Beruhigen kann man Metall und auch andere Materialien, indem man es "tempert" und bei unterschiedlichen Temperaturen mehrere Stunden hält und sehr langsam abkühlt. Dadurch erreicht man ein homogenes Metallgefüge am "Rohling", was nach der anschließenden Fertigung der Bremsscheiben qualitativ hochwertige aber auch teure Teile abgibt.

    Nimmt man unberuhites Metall oder schlecht beruhigtes Metall, hat man von vorn herein leichte Verspannungen im Material, die sich beim Erhitzen (durch starkes langes Bremsen) entspannen und nicht wieder in die Ursprungsform zurückgehen. Dadurch rubbelt die Scheiben meistens erst nach dem ersten harten Bremsvorgang, weil sie halt beim Bremse lösen förmlich "abgeschreckt" werden.
    Nun handelt es sich bei den Bremsscheiben um Gusseisen, welches auch getempert werden kann. Danach nennt es sich Temperguss und hat je nach Temperverfahren mehr Festigkeit oder mehr Zähigkeit. Und genau da scheint Mazda zu sparen

    Hat man nun auch noch billige Bremsklötze, die wenig Reibkraft, aber hohe Hitzeentwicklung haben, verstärkt sich der Effekt noch zunehmend. Durch die hohe Hitze verglasen die Klötze auch noch und haben NOCH WENIGER Reibkraft und NOCH MEHR Hitzeentwicklung.
    Löcher in den Scheiben bringen ein wenig Kühlung, aber auch mehr Abrieb. Das Bremsverhalten bei Nässe wird besser, weil die Feuchtigkeit auf den Scheiben schneller abgeführt werden kann.

    Wenn die Verformung der Bremsscheiben einmal stattgefunden hat, ist die Rückverformung nicht mehr möglich. Die welligen Scheiben "setzen" sich zwar nach einigen Bremsvorgängen wieder (durch "Beruhigen" während der Bremsung) und auch der Abrieb auf den Hügeln und der fehlende Abrieb in den Tälern glättet die Scheiben wieder geringfügig, doch tritt nach dem nächsten "harten längerem" Bremsvorgang die Verformung verstärkt auf, diesmal auch mit sofortigem (und nich nachträglichem) Rubbeln, da die Scheibe sich wieder ungleichmäßig ausdehnt und wieder beim ungleichmäßigen schnellen Abkühlen Verformungen/Verspannungen entstehen. Dieser Prozeß wiegelt sich immer weiter auf, sodaß man je nach Fahrweise früher oder später neue Bremsscheiben braucht, weil diese solch einen "Schlag" aufweisen, daß selbst bei ganz geringem Bremsen ein Stotter-Effekt auftritt.

    Besserung bringt: hochwertigeres Material bei den Bremsscheiben (Temperguss in guter Qualität), größere Scheiben, bessere Kühlung durch Luftleitbleche, größere Bremsklötze mit größeren Bremssätteln........kostet aber alles mehr Geld und schmälert den Gewinn von Mazda

    Wenn noch jemand gute Erfahrungen im "Langzeittest" mit "Nachbau-Scheiben" hat......immer her damit, die Leute mit Problemen werden bestimmt erstmal nicht weniger......leider....und wären sehr dankbar für Alternativen am besten mit ABE oder Ähnlichem.

    Gruß
    Nobblo

  • Hi,
    ich versuche das mit dem "Verglasen" mal zu erklären.

    Wird über einen längeren Zeitraum sehr stark gebremst (z.B. mehrere Vollbremsungen aus hoher Geschwindigkeit hintereinander, Passabfahrt mit Anhänger, Dauerbremsen - Fuß auf der Bremse vergessen), so überhitzen die Bremsbeläge. Zunächst tritt ein Bremsfading (nachlassen der Bremskraft) ein, lässt die Belastung nun nicht nach, beginnt das Verglasen.
    Die Bindemittel im Bremsbelag verändern durch die hohen Themperaturen Ihre Struktur und schmelzen an der Öberfläche zu einer glasartigen Masse.
    Ist der Belag wieder abgekühlt, ist die Oberfläche glashart und sozusagen "versiegelt".
    Er kann nun bei einem erneuten Bremsvorgang nur noch sehr wenig Reibung aufbauen - Bremsleistung lässt massiv nach, ist ungleichmässig und ruppig. Die Bremsscheibe kann stark einlaufen (Riefenbildung).

    Ein verglaster Belag sollte eigentlich ausgebaut und abgezogen werden, schon alleine der Bremsscheibe wegen - im normalen Fahrbetrieb dauert es sehr lange bis die verglaste Schicht abgetragen und der Belag wieder seine ursprünglichen Reibungswerte hat.

    Korrigiert mich wenn das nicht stimmt.
    Gruß
    dos

  • Sehr schön erklärt dos, nur das mit dem "Abziehen" ist nur theoretisch zu empfehlen.

    Zum absolut planem Abziehen bräuchte mal eine Vorrichtung. Vielleicht gibt es sowas, is mit aber nicht bekannt. Man könnte zwar ne Flächenschleifmaschine nehmen, is zum Planschleifen von Metall (meistens) gedacht, aber wer hat solch eine Maschine schon rumstehen.
    Wenn man die Klötze von Hand auf z.B. Sandpapier/Schleifleinen abziehen würde, wird die Fläche "ballig" (nennen wir Metaller so ). Daß heißt, man kann die Fläche von Hand nicht vernünftig abziehen, ohne hinterher ne huckelige Fläche zu haben (egal, ob man ne glatte Unterlage oder nen glatten Klotz nimmt zum Abziehen).
    Meist sind die Ränder dann mehr als die mittlere Fläche abgetragen. Dadurch hätte mal wieder nur eine punktuelle Auflage der Klötze an der Scheibe, womit wieder an diesen Punkten höhere Hitze und schnell auch wieder Verglasung auftritt. Würde man die erste Zeit immer nur ganz ganz leicht bremsen, würden die Klötze sich selbst planschleifen. Aber wie soll das im Alltagsleben ablaufen?
    Lieber neue Klötze nehmen, wenn man eh schon die Arbeit hat, die Dinger auszubauen.

    Gruß
    Nobblo

  • Hi,
    plan Abziehen ist gar nicht sooo schwer. Ich hab zuhause eine absolut plane Sieb-Druckplatte. Darauf spanne ich Schleiffpapier, den Belag drei - vier mal in unterschiedlicher Richtungen mit gutem Anpressdruck drübergezogen - fertig.
    Wenn er ein klein wenig ballig werden sollte, dann ist das nicht so schlimm - das arbeitet sich schnell auf die Scheibe ein.
    Nimmt man neue Beläge auf die alte Scheibe, so müssen sich diese ja auch erst wieder auf die Scheibe einlaufen, da sich die Scheibe ja auch nie exakt plan abnutzt.
    Oder man müsste bei jedem Belagwechsel auch immer die Scheibe erst wieder plan abdrehen.

    Gruß
    dos

  • An die Eisenverbieger:

    Ist es denn nicht möglich mit einem Heisluftherd der bis 240Grad geht die Scheiben zu entspannen/beruhigen.
    Falls ja welches Kochrezept .

    THX, joe

  • eine interessante Idee, würde mich auch interessieren.
    Wobei kann ich es mir fast bildlich vorstellen wenn mich meine Frau mit einer Bremsscheibe im Ofen erwischen würde
    Nur glaube ich dass eine solche Behandlung, falls überhaupt möglich, nur bei einer nagelneuen Scheibe einen Sinn macht.
    Bin halt nicht aus der Branche...

    Gruß
    alex

  • Zitat:


    joe kongo schrieb am 06.10.2007 12:09
    An die Eisenverbieger:

    Ist es denn nicht möglich mit einem Heisluftherd der bis 240Grad geht die Scheiben zu entspannen/beruhigen.
    Falls ja welches Kochrezept .

    THX, joe




    das reicht nicht ganz Ihr "Küchenmetaller"

    Beim Gusseisen versteht man unter Tempern langzeitiges Glühen bei Temperaturen zwischen 700°C und 1050°C zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften (Festigkeit, Zähigkeit). Das Ergebnis ist Temperguss

    Gruss

    FSTOP

  • Heißluftherd?........Lol, der war gut

    Selbst wenn das reichen würde, haste hinterher ne krumme Scheibe. Der "ROHLING" muß aus Temperguss sein, d.h. grobe Form wird langsam überarbeitet, um die endgültige Form zu erreichen.
    Fertige Scheiben zu beruhigen bringt nix mehr. Die Spannungen sind ja noch im Material, wenn sie vor dem Endmaß nicht beruhigt worden sind.

    Über den Heißluftherd komm ich immer noch nicht wech........wirklich interesannte Idee

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