Austauschmotor - wie lange "einfahren"?

  • Hallo,


    eine gute Freundin von mir hat jetzt einen M6 II mit ca. 90000km und einem Austauschmotor (163PS Diesel) gekauft. Man hat ihr in der Werkstatt gesagt, dass sie den Motor ca. 3500km "einfahren" soll (keine Vollgasfahrten), anschließend einen Oelwechsel machen lassen soll und nach weiteren 2000km noch einen Oelwechsel.
    Ist das wirklich so erforderlich? Wird ein ATM etwa von "Hand" gefertigt, so dass viele Metallspäne für Abrieb in der der ersten Zeit sorgen?

  • Gas mit dem Einfahren ist nicht mehr aktuell. Der Motor hat nach wenigen km soviel Lastspiele gehabt, dass da keine Einlaufeffekte mehr da sind.


    Die Zylinderwänder werden so gehohnt, das der frühere Einlaufverschleiß schon vorweggenommen ist. Wir fahren also alle Motoren, die von Ihrer Oberflächenbeschaffenheit Gebrauchtmotoren ähneln. Nach einiger Zeit sieht man natürlich blankere und weniger blanke Stellen an den Zylinderwänden. In Abhängigkeit der Drehzahl längen sich die Pleule im Übrigen etwas (elastisch...versteht sich) . Dadurch kommen die Kolben an weniger benutzte Stellen der Zylinderwand


    Wichtiger ist das tägliche Warmfahren. Gegen die Wärmedehnung und -leitung ist noch kein Kraut gewachsen. Der Kolben und die Zylinderwände werden anders warm wie die Ventile und die Lagerstellen der Kurbelwelle. Ich gebe mir da sehr viel Mühe, die ersten 5 km irgendwas zwischen 1400 und 1700 U/min zu fahren. Bei meinem Weg zur Arbeit komme ich meist nur knapp an 2000 ran. So bei -20°C so richtig mit 4000 U/min von der Ampel weg...führt früher zum AT-Motor


    Warm-Stehen ist damit nicht gemeint. Das belastet den Motor auf andere Weise. Wobei ich persönlich nach dem Anlassen ca 10 Sekunden den Motor laufenlasse...(muss mich ja noch Anschnallen). In der Zeit hat das Öl auch schon die ersten Runden durch die Lager des Turbo und der KW gemacht.


    Für überholte Motoren gilt das auch, da die Rumpfmotoren vormontiert vom Band kommen (wäre sonst zu teuer) und händisch komplettiert werden.


    Warum gabs denn bei 90Tkm einen neuem Motor? Wo war der Alte?

  • Zum Einfahren mal nach Tribologie Motor einfahren suchen.
    Bei der Garantie auf den ATM kommt es darauf an, wer bezahlt hat. Wenn der Hersteller, dann nur bis zum Garantieende des Autos. Wenn komplett der Kunde, dann nach Gesetzeslage. War zumindestens bei meinem Subaru so.


    Michael




    Zitat
  • Hallo,


    nen Kumpel von mir hatte diesen Sommer für seinen TT einen Austauschmotor erhalten.


    Er sollte den Motor auch nicht sofort belasten, sondern erstmal 500 km, am Besten 1.000 km äußerst sinnig fahren und dann nochmal einen Öl-Wechsel machen lassen, mehr auch nicht. Die Aussage hat er damals vom Autohaus Möbus aus Berlin so bekommen. Ich denke, der Händler deiner Freundin möchte hier nur auf Nummer sicher gehen. Den ersten Öl-Wechsel würde ich auf jedenfall noch machen lassen, den zweiten kann man sich aber in meinen Augen sparen, es sei den, der Verkäufer bezahlt beide Öl-Wechsel, dann immer ran da. ;)


    Ich denke aber, die Entscheidung sollte jeder für sich selber Treffen, wie er den Motor einfährt und was er macht. Nach meinen Erfahrungen scheiden sich hier ziemlich die Geister.


    Gruß

  • naklar rät das AH zu einem weiteren Ölwechsel. Da verdient mann prächtig am Longlife 0W30. Was kostet bei Fa. Möbus in Berlin der Liter 25....30€


    Woher sollen die Kollegen eines AHs auch wissen, wie Zylinderwände hergestellt werden. In der Berufsschule war das sicher mal dran....das mit dem Hohnen und so.


    Ansonsten empfehle ich persönlich auch immer, sinnig zu fahren. Ohne Kilometerbegrenzung - versteht sich. :thumbup:


    mfg

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