Verschleiß Auslassventilsitze durch Gasbetrieb

Hallo zusammen,

möchte hier nochmal meine Erfahrung mit Autogas posten und den damit verbundenen Problemen, die jetzt aufgetaucht sind.

Nochmal kurze Randinformation:

Auto wurde mit 25.000km auf Gas umgerüstet. Verbaut wurde eine Bi-Gas Anlage vorerst ohne Flashlube. Das ganze war im Juli 2006.
Im Oktober 2006 erfuhr ich dann, dass von Mazda keine Freigabe für Gasumrüstung gegeben wird, da dier Motor, besser gesagt die Auslassventilsitze, nicht gasfest ist. Daraufhin hab ich mir Flashlube nachträglich einbauen lassen. Ohne eigentlich von dessen Nutzen überzeugt zu sein.
So seit ca. 3-4 Monaten ist mir dann aufgefallen, dass das Auto im Leerlauf auf Gasbetrieb sehr unrund lief und stark ruckelte. Der Motor war manchmal kurz vorm ausgehen. Ein Besuch beim Umrüster und ein nachstellen der Anlage hat wenig Erfolg gebracht.
Im September dann, ruckelte der Motor sogar beim fahren. Der Motor war noch kalt und bei ca. 2000 Umdrehungen beim gasgeben kam die Motorkontrolleuchte.
Es wurden dann neue Zündkerzen eingebaut, ohne Erfolg. MKL kam erneut. Erst nach dem Wechsel des Gasfilters, trat das Phänomen nichtmehr auf. Aber Motor lief irgendwie immernoch unrund. Auf Benzin lief er gut.

Jetzt bei 58.000km, also nach gut 30.000km auf Gas, habe ich Ventilspiel messen lassen.
Ergebnis: Einlassventile sind alle okay, Auslassventile sind 6 von 8 an der untersten Toleranz.

Gab jetzt 3 Möglichkeiten:

1. größere Stößel einbauen lassen. Preis pro Stößel ca. 10,- €; Aufwand ca. 2,5h; Kosten ca. 200,- € --> Problem: Wenn dann wieder Spiel ist nach den nächsten 30.000km, gibt es keine größeren Austauschstößel mehr
2. Zylinderkopf überarbeiten lassen, gehärtete Auslassventilsitze einbauen. Preis pro Ventilsitz inkl. einpassen ca. 40-50 Euro; Aus- und EInbauen des Zylinderkopfes ca. 600,-€ + Material; Aufwand ca. 12h.
3. Gasanlage ausbauen, verkaufen und auf Benzin weiter fahren.

Hab mich für Variante 2 entschieden. Das bedeutet zwar, dass sich die Gasanlage erst nach weiteren 20.000km amortisiert, aber die hab ich spätestens in einem halben Jahr auf der Uhr. Da ich das Auto noch bis mind. 2010 fahren will und dann ca. 150.000km drauf haben werde, rechnet sich diese Variante allemal.

Das Auto ist jetzt also gerade in der Werkstatt seit Montag. In einem Telefonat hab ich bisher mitbekommen, dass Zylinderkopf ausbauen sehr gut funktionierte trotz Gasanlage. In der Brennkammer sah es wohl widererwartend sehr sauber und ordentlich aus.
Der Kopf ist momentan beim Instandsetzer. Hab HIER mal eine Interessante Seite zum Thema Ventilsitzringe. Diese werden glaube ich auch bei mir verbaut, da das der Lieferant des Instandsetzers ist.

So, nun hoffe ich, dass alles soweit klappt und ich das Auto nächste Woche wieder abholen kann. Ich hoffe ausserdem, dass der Motor dann auf Gas wieder ruhiger läuft und das das Ventilspiel die Ursache für den unrunden Lauf war. Mit den gehärteten Ventilsitzen, steht dem Motor dann eigentlich ein langer Lebenslauf bevor und man fährt auch wieder ohne schlechtes Gewissen auch mal schneller auf der Autobahn. Flashlube werde ich trotzdem drin lassen, hab mir ja nun gerade erst einen 5l Kanister von dem Zeug besorgt. Auch wenn es vielleicht nix bringt, Schaden wirds auch nix.

Wenn ich mehr weiß, berichte ich wieder. Wenns klappt, gibs auch paar Fotos vom Zylinderkopf.

Gruß

Beim 6er gibs halt wieder keine Einstellscheiben sondern nur die kompletten Ventile.
Aber auch fürn Premacy hätte ein guter Instandsetzer sicherlich passende Sitzringe gehabt. Man muss halt rechnen, ob sich das lohnt.

Um mal die Frage zu beantworten, ob ich künftig wieder auf Gas umrüsten lassen würde:

-> JA, aber definitiv nur, wenn der Motor gasfest ist.

Es betrifft soweit ich weiss alle Motoren des M6.
Ich muss allerdings sagen, dass es auch User gibt die schon durchaus weiter auf Gas gefahren sind ohne Probleme. Es ist auch sehr Fahrstilabhängig. Mein Fahrstil eher sportlich und zu 2/3 Autobahn. Mazda hat mal einen Test gemacht, da hatten sie erst nach 100.000km Verschleiß festgestellt.
Der Spaß wird mich irgendwas über 1000 Euro kosten, soviel ist sicher. Aber das fahr ich wieder rein.

So, ich melde mich auch mal wieder.

Wie ihr ja mitbekommen habt, hatte ich seit ca. Februar doch wieder einige Probleme mit dem Fahrzeug. Es wurden Zündkerzen und Zündkabel getauscht, der Motor endoskopiert, etliche Male die MKL zurück gesetzt und trotzdem kam immer wieder der Fehler "Fehlzündung Zylinder 1" und der Motor war extrem unruhig im Leerlauf. Nachdem dann irgendwann mal das Ventilspiel gemessen wurde kam heraus, dass sich 2 von 8 Auslassventilen garnichtmehr hätten einstellen lassen. Diese haben nichtmehr richtig geschlossen. Weitere 5 waren auch gut zu eng. D.h. also sie haben sich in den Sitz eingearbeitet und das nicht zu knapp.

Meine Werkstatt und ich haben uns dann nach einigem hin und her entschlossen, den Kopf runte r zu bauen und mal zu schauen, was da los ist. Als der Kopf unten war, sah man deutlich am Rand der Ventile und am Ventilsitz eine Einarbeitung. Der Werkstattmeister war sich auch ziemlich sicher, dass der Kopf noch nie unten war. Sah alles sehr Original aus. Das einzigste was anders war, waren die Tassenstößel. Diese waren nämlich an 4 Ventilen andere. Das würde bedeuten, dass die andere Werkstatt damals gar keine anderen Auslassventilsitze eingebaut hat, sondern nur die Ventile eingestellt hat. Das würde auch erklären, warum der Motor jetzt tot war und ich immer wieder Probleme mit dem Leerlauf hatte

Auf jeden Fall habe ich mich zu einer Repartur entschlossen. Es wurden jetzt neue Sitze reingebaut, neue Ventile und neue Ventilschäfte. Also im Grunde ein komplett neuer Zylinderkopf. Das ganze wurde bei einem Instandsetzter gemacht, der auch für Mazda die Neuwagen umrüstet. Das hat das Ganze leider ein recht teuer gemacht. Alles in allem ca. 2800 Euro. Muss jetzt also wieder eine Weile fahren, bis sich der Gasumbau erneut armotisiert hat.

Auf jeden Fall an dieser Stelle nochmal vielen Dank an mein Autohaus. Und Gruß an den freundlichen Mazda-Mitarbeiter der die Kontaktadresse für den Instandsetzer herausgerückt hat Auch wenn alles ganz schön lange gedauert hat...

Hier mal noch 3 Fotos vom ausgebauten Zylinderkopf. Leider nur mit Handy aufgenommen, also erkennt man nicht allzuviel

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@Real OC: wieso denn betrogen, also in welcher hinsicht? Weil die mich nicht genügend aufgeklärt haben? Ich meine der hatte damals einen Mazdahändler angerufen und der hat gesagt, dass es keine Probleme gibt. Halbes Jahr später hab ich erfahren, dass Mazda keine Gasfreigabe erteilt. Wen willst du da verklagen? Was hat dir dein Umrüster denn erzählt?

@6er: Würde ich in Zukunft auch nur noch machen bzw. nur Fahrzeuge nachträglich umrüsten lassen, die auch gasfest sind.