Hallo liebe Forumsmitglieder,
zuerst Euch allen ein erfolgreiches Neues Jahr ! Dies wird mein erster Beitrag in diesem Forum, in dem ich schon eine ganze Weile angemeldet bin, aber bisher nur „geluschert“ habe. Ich will hier meine Erfahrungen mit meinem Mazda 6 schildern, den ich im Juni 09 als Vorführwagen gekauft habe. Es handelt sich um einen 2,0 Ltr Diesel-Kombi mit Lederausstattung, Werksnavi, Abbiegelicht und allem möglichen Schicki-Micki. Eine Ausstattung, die ich mir bei einem Neuwagen so nie bestellt hätte weil es mir viel zu teuer gewesen wäre. Da ich diesen Wagen aber äußerst günstig bekommen habe, und zudem meinen alten M6 gut eintauschen konnte, habe ich nun ein Fahrzeug mit „Overkill-Ausstattung“
Bevor ich mit meinen Erfahrungen beginne, will ich zuerst meine „Mazda-Erfahrung“ darstellen. Ich fahre diese Fahrzeuge seit den frühen achtziger Jahren.
Mazda 626 GC 2,0 Diesel Laufleistung: 150.000
Mazda 626 GV 2,0 Benziner Laufleistung: 190.000
Mazda 626 GW 2,0 Benziner Laufleistung: 120.000
Mazda 626 GY 2,0 Diesel Laufleistung: 220.000
Mazda 6 GH 2,0 Diesel Laufleistung: bisher 40.000
Nebenbei befanden sich als Zweitwagen ein Mazda 3 und ein MX 5 Phoenix in meinem „Fuhrpark“. Vor der „Mazda-Ära“ habe meine Erfahrungen mit Renault, diversen VW, Audi und Exoten wie Buick Electra 225 und Dodge gemacht.
Ich glaube also, dass ich auf einige Erfahrung zum Thema Mazda zurückblicken kann. Trotzdem sind meine Erfahrungen die eines Nutzers, nicht die eines Kfz-Sachverständigen. Dafür gibt es Ingenieure, von denen ich als Nutzer erwarten darf, dass sie ihre Produkte auf Alltagstauglichkeit testen bevor diese den Endkunden erreichen.
So, nun mal los. Ich habe den Wagen als Vorführfahrzeug von meinem langjährigen Mazda-Händler im Juni 2009 mit einer Laufleistung von 13.000 km übernommen. Bei den Probefahrten war ich echt begeistert, sowohl von Ausstattung als auch Leistung und Verbrauch. Design ? Nun ja, das Vorgängermodell entsprach eher meinem Geschmack, aber über den lässt sich bekanntlich endlos streiten. Ich benutze das Fahrzeug hauptsächlich auf Langstrecken, also ist mir die Innenausstattung wichtiger als das Äußere. Insgesamt bin ich mit dem Auto zufrieden, der Spritverbrauch ist geringfügig niedriger als beim Vorgänger, die Sitze subjektiv besser, Fahrleistung für mich vollkommen ausreichend, Platzangebot mehr als ausreichend.
Also insgesamt wenig zu meckern, wenn, ja wenn da nicht folgendes wäre:
Bei 30.000 km leuchtet die Motor-Kontrollleuchte. Werkstattbesuch, Fehlerspeicher meldet Fehler bei der Ladeluftsteuerung --Softwareupdate.
Bei 34.000 km: wieder die Motor-Kontrollleuchte, Wagen läuft nur im Notprogramm, Werkstattbesuch, gleiche Fehlermeldung, Software auf dem neuesten Stand -- gem. Mazda-Anweisung Wechsel eines Steuerventils.
Seither keine weiteren Vorfälle (hoffentlich)
Meine weiteren Kritikpunkte:
Werksnavi:
Ein teures „Schmankerl“ Die Software darf man wohl ungestraft als veraltet bezeichnen. Nur ein Beispiel: Die Umgehungsstrasse von Husum existiert seit weit über 10 Jahren, aber egal ob ich bei der Routenführung „schnell“, „kürzeste“ oder „Andere“ auswähle, das Ding will mich IMMER durch die Innenstadt lotsen, die Ortsumgehung wird ignoriert. Derartige Erfahrungen habe ich bei Strecken in ganz Deutschland und Dänemark gemacht, sie sind also keine Einzelfälle.
In Berlin genügte eine Baustelle, und aus einer Fahrtstrecke von 15 km wurden 35 km!
Ich habe einfach mal zum Test mein viel älteres Tom Tom gleichzeitig betrieben, und siehe da, es „weiß“ mehr.
Die Bedienung, speziell bei der Programmierung einer Route, ist kompliziert und alles andere als bedienerfreundlich, auch hier ist das 100 €-Modell dem Werksnavi haushoch überlegen.
Fazit: ein 100€-Navi aus dem Elektronikmarkt kann es besser, und das für einen Bruchteil des Einbau-Navis!
Radio/CD:
Bedienung über Lenkrad reicht mir für die Grundfunktion wie Wechsel der voreingestellten Sender aus, die Senderwahl am Touchscreen dürfte bequemer sein. Ich würde mir wünschen, dass ich die Bedienfunktion des Radios auch dauerhaft auf den Touchscreen schalten könnte, schließlich ist man nicht immer mit dem Navi unterwegs. Die manuelle Senderwahl/ -suche ist verbesserungswürdig. Bedienung CD ist OK, allerdings nutze ich die CD´s wenig.
Bluetooth:
Zuerst hatte ich die sattsam bekannten Probleme mit dem Sprachwechsel. Nach Austausch des Moduls war dies beseitigt. Trotzdem gibt es zwischen mir und der Bluetooth-Dame manchmal Verständigungsprobleme und die Dame will partout einen anderen Teilnehmer anwählen als ich.
Abbiegelicht:
Wie habe ich es bloß all die Jahre ohne diese Funktion ausgehalten? All die Jahre stimmt nicht, 1979 fuhr ich den oben erwähnten Buick Electra, einen echten, uramerikanischen Strassenkreuzer. Motor so groß wie ein Kleiderschrank, Spritverbrauch gigantisch. Aber mit Abbiegellicht!!! Natürlich funktionierte dies ohne Steuergerät und es war egal ob man vorwärts oder rückwärts fuhr. Auch die Geschwindigkeit war wurscht. Wenn man den Blinkerhebel nach rechts stellte, so leutete es rechts und umgekehrt, einfach und unkompliziert aber doppelt so stark.
Mein Fazit hierzu: entweder echtes Kurvenlicht oder lasst es einfach weg.
Tagfahrlicht:
Ich wohne nahe der dänischen Grenze, und in Dänemark wird seit Jahren mit Licht gefahren. Deshalb ist das Fahren mit Licht am Tag hier im Norden wesentlich weiter verbreitet als es das im Süden der Republik ist. Ich halte dies auch für eine sinnvolle Vorschrift, denn wenn einem eine Schlange von Fahrzeugen entgegen kommt in der sich ein Lichtmuffel befindet, kann man erfahren wie der unterschiedliche Erkennungsgrad ist. Trotzdem möchte ich noch die Entscheidung treffen, ob mein Licht brennt oder nicht. Dass ich mir für über 100 € ein anderes Lichtmodul kaufen kann halte ich für überteuert. Die Hälfte würde ich ja noch akzeptieren. Jedenfalls halte ich es für wenig sinnvoll, dass mit Einschalten der Zündung auch schon das Licht brennt (so der Schalter in AUTO steht). Haben die bei Mazda noch nie was von schwacher Batterie im Winter gehört?
A pros pos Winter. Da komme ich zu dem für mich größten Aufreger, der Scheibenwaschanlage!
Beschwerden darüber sind ja im Forum genug zu lesen. Bei – 5 Grad und einer Füllung des Behälters mit einer Mischung bis – 30 Grad darf eine Waschanlage nicht einfrieren, Chill-Faktor hin oder her. Auch die Düsen für die Scheinwerferreinigung müssen wieder einfahren. Bei meinem Fahrzeug sprüht die Düse auf der Fahrerseite bei Minustemperaturen regelmäßig nur mit einem Strahl. Halt, Strahl ist mächtig übertrieben, sie pieselt, und erreicht nicht einmal die Mitte des Sichtfeldes.
Dies ist für mich nicht nur ein kleiner Mangel, dies ist seitens Mazda eine absolute Frechheit. Wir sprechen hier wirklich von einer sicherheitsrelevanten Einrichtung. Ich bin mit meinem Fahrzeug täglich und zu jeder Jahreszeit unterwegs und will wirklich SEHEN WOHIN ICH FAHRE!!!! Warum gibt es bei einem Fahrzeug dieser Preisklasse keine heizbaren Waschdüsen SERIENMÄßIG? Wieso muss ich mir in einem privaten Forum den Tipp holen die Pumpe aus einem Konkurrenzmodell zu besorgen um die Prostatabeschwerden des Originals zu heilen? Auf eigene Kosten wohlgemerkt.
Liebe Mazdaingenieure, fühlt Ihr Euch hier nicht in Eurer Berufsehre gekränkt?:wall:
Dafür funktioniert der Regensensor umso besser, er lässt wischen wo es nichts (mehr) zu wischen gibt, manchmal lässt er aber auch gar nicht wischen obwohl ich nichts mehr sehen kann. Ich bin dann immer unsicher, ob der Wischerhebel nun auf AUTO steht oder nicht, schließlich arbeitet hier ja hochsensible Elektronik die meinem Auge haushoch überlegen sein muss! Ist sie aber nicht, und deshalb arbeite ich selbst. Schließlich funktionierte das vorher ohne Elektronik auch einwandfrei.
Und dann wäre da noch das Rückfahrlämpchen, Scheinwerfer darf man das nämlich nicht nennen. Haben die Konstrukteure gedacht ich fahre nach Gehör weil ja jetzt Rückfahrsensoren eingebaut sind. Oder sind die Jungs nie im Dunkeln rückwärts in eine Garage gefahren?
Mein Fazit nach 30.000 km: Das Vorgängermodell war besser.
Elektronik da wo sie nötig und hilfreich ist, z.B. ABS und ESP. Ansonsten muss man nicht krampfhaft versuchen Dinge zu verändern die bisher wunderbar funktioniert haben, nur um der Konkurrenz nachzuahmen.
Bisher standen Audi, VW und Co. wesentlich öfter auf dem Pannenstreifen als Mazda.
Nun fürchte ich, dass sich dies ändert. Manchmal ist weniger mehr.
Bisher war die Zuverlässigkeit von Mazda für mich das größte Kaufargument, denn mit keinem meiner Vorgängermodelle musste ich jemals außerplanmäßig eine Werkstatt aufsuchen.:]
Ich hoffe wenigstens dies hat sich nicht geändert, und die beiden außerplanmäßigen Besuche bis jetzt bleiben eine Ausnahme.
Zum guten Schluss muss ich noch eine Frage loswerden: Welche Funktion hat die blaue Leuchtdiode die im Dachhimmel bei den Leseleuchten platziert ist?
Vielleicht habe ich deren Funktion im Handbuch einfach nicht gefunden?
Weiterhin Gute Fahrt Euch allen